Station 6: Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule - Bienenordnung
Station6 Bienenordnung
Von Bienenbeuten und Maßen

Das strukturierte Leben der Bienen hat über die Jahrhunderte hinweg auch dazu geführt, dass Menschen ihnen immer besser strukturierte Behausungen, die sogenannten Beuten bauen.

Das sind heutzutage in der Regel Magazinbeuten, in denen Waben nebeneinander eingehängt werden.

Diese Beuten sind bis ins Detail durchdacht, denn sie sollen den Bienen einen optimalen Lebensraum bieten - und gleichzeitig die Arbeit des Imkers erleichtern.

Zu den Anforderungen an eine 'gut geeignete' Beute gehört, dass sie z.B. überall dort den bee space einhält, wo die Bienen sich aufhalten bzw. hindurchkommen sollen. Und dass sie keine unnötigen schmaleren Ritzen enthält, die die Bienen immer wieder mit Propolis verschließen.

Und dass sie groß genug sind, um einem Bienenvolk genügend Raum bieten, der sich aber auch in den verschiedenen Entwicklungsstadien anpassen lässt.

Und dass sie so handlich sind, dass ein Imker sie gut öffnen, umbauen und auch mal transportieren kann.

Und dass sie sich flexibel einrichten und gut reinigen lässt.

All diese Eigenschaften werden von verschiedenen Beuten-Systemen angestrebt. Gängig oder bekannt sind heute z.B. Zander- oder Dadant-Beuten, es gibt aber noch unzählige weitere Systeme.

Abgesehen von der objektiven Bewertung der genannten Eigenschaften gibt es für einen angehenden Imker noch ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Auswahl 'seines' Maßes: Welches Beutenmaß verwenden andere Imker in seiner Region?

Wenn sich bei den Imkern in der Umgebung bereits ein praktikables Maß etabliert hat, dann kann es besonders für einen Einsteiger vorteilhaft sein, sich diesem Trend anzuschließen. Denn sowohl der fachliche Austausch mit den Imkerkollegen ist dann einfacher, als auch der Transfer von ganzen Bienenvölkern, Brutwaben oder kurzfristig benötigten Ersatzmaterialien.

Hier in Willich ist bereits das sehr fortschrittliche Beutenmaß 'Dadant' verbreitet, das sich durch einfache Handhabung und geeignete Proportionen auszeichnet. Außerdem kann der Imker nach der Durchsicht die Beute wieder verschließen, ohne dabei Bienen zwischen zwei Teilen einzuklemmen. Das ist leider schon ein großer Vorteil gegenüber anderen Systemen, die in dieser Beziehung nicht so umsichtig konzipiert sind.